Die Basilicata hat mehrere Auswanderungswellen erlebt. Die Gründe und wie die Nachfahren der Auswanderer die Basilicata sehen, habe ich in früheren Beiträgen beschrieben. Bücher in deutscher über die Folgen der Auswanderung am Beispiel einzelner Schicksale sind selten.
Vor wenigen Tagen verkaufte die Gemeinde von Laurenzana (Provinz Potenza) ein Haus für ein Euro. Das Haus war seit Jahren unbewohnt, da die Eigentümer verstorben waren und es Familienmitgliedern vererbten, die vor Jahren in die Schweiz ausgewandert waren. Diese wurden nie wieder in dieser Gegend gesehen.
Es war einmal ein Volk, das schon in der Bronzezeit in der heutigen Basilikata lebte. Das Wissen darüber wer es war, woher es kam und wie es sich nannte, ging verloren.
Wissen Sie noch nicht wo Sie Ihre nächsten Sommerferien verbringen wollen? Die Modezeitschrift Vogue und das Wirtschaftsmagazin Forbes sind sich einig: gehen Sie in die Basilikata. Eine der 12 besten Reisedestinationen weltweit, sagt Vogue, eine der 5 neuen Arten Italien zu bereisen, meint Forbes. Worauf warten Sie noch?
Mariolina Venezia aus Matera gewann den Premio Campiello, einem der renommiersten Literaturpreise Italiens. Karriere machte sie aber vor allem als Drehbuchautorin, auch für ihre eigene Krimifigur Imma Tataranni, einer stellvertretenden Staatsanwältin mit nicht gerade einfachem Charakter.
Sie kamen nicht als Eroberer und unterscheiden sich damit von den Griechen, Römern, Normannen, Sarazenen, Schwaben, Anjou und Bourbonen. Die Albaner kamen in mehreren Wellen, um sich eine neue Existenz aufzubauen. Die Arbëresh sind eine alteingesessene albanische ethnische Minderheit, die in Italien durch das Gesetz „Zum Schutz der historischen Sprachminderheiten“ geschützt werden. Häufig, weil sie vor Feinden flüchten mussten, die ihr Land eroberten und ihren Glauben nicht respektierten.
Die Basilikata ist die einzige Region Italiens ohne internationalen Flughafen und daran stören sich gewisse Kreise. Seit Jahrzehnten wird darüber diskutiert, ob so ein Flughafen notwendig sei.
Rom wird zwar die Ewige Stadt genannt, es gibt jedoch eine viel ältere Stadt in Italien: Matera. Die Kulturhauptstadt Europas 2019 ist eine der ältesten Städte der Welt, die stets bewohnt waren. Bereits in der Jungsteinzeit, als die Jäger und Sammler zu Hirten und Bauern wurden, liessen sich Menschen an der Schlucht der Gravina di Matera nieder.
Der Bezug der Kinder der Auswanderer hängt von der Beziehung der Auswanderer zur Heimat ab. Je nachdem ob sie regelmässig mit ihren Eltern in die alte Heimat zurückkehrten, Traditionen weiterpflegten oder sich die Auswanderer von ihrem alten Leben vollends lösten, fühlen sie die Kinder mit dem Thema verbunden oder nicht. Es gibt Filme und Bücher, die der Frage nachgehen, wie diese Kinder der Auswanderer das Lukanien ihrer Vorfahren sehen und verstehen.
Bei Italienreisenden kann der Eindruck entstehen, die Römer seien überall in Italien gewesen. Selbstverständlich waren sie auch in Lukanien und in der heutigen Basilicata und hinterliessen ihre Spuren.