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Corona

Um Corona komme ich fast nicht herum. Dieser Virus hält unserer Gesellschaft den Spiegel hin. Auf der einen Seite Freiwillige, die sich organisieren, Nachbarschaftshilfe aufbauen, und auf der anderen Seite Schulen, die den Eltern schreiben, sie sollen nur im äussersten Notfall auf die Idee kommen, von ihr die Betreuung der Kinder zu verlangen, die sie nicht mehr unterrichten dürfen. Auf der einen Seite Menschen, die schon heute wissen, dass sie Wochen lang bis zum Umfallen arbeiten werden, um den Tod von Patienten zu verhindern, auf der anderen Seite Menschen aus Risikogruppen, die sich weiterhin bei Grossandrang in den Läden eindecken und in den Cafés mit ihren Kollegen treffen.

Altruismus auf der einen Seite, Eigoismus auf der anderen. Dazwischen, ein paar, die sich Gedanken machen, was man den nun am Besten tut. Der italienische Premierminister Giuseppe Conte beeindruckt mich, während ein paar SVP-Politiker mich anekeln. Können die nicht mindestens in solchen Situationen mal die Klappe halten und ihre blöden Ideen und Ansichten für sich behalten?

Verantwortungsvolle Menschen überlegen sich, was sie tun müssen. Sie schauen sich die Grafik an, die ich als Bild dieses Artikels gewählt habe. Was sagt sie uns? Dass in der Provinz Lodi die Entwicklung der Epidemie ganz anders war als in der Provinz Bergamo. Die Provinz Lodi wurde abgeriegelt, die Provinz Bergamo nicht. Die Provinz Lodi hatte ein paar Tage Vorsprung, nicht genügend damit die Provinz Bergamo sehen konnte, dass Lodi das Richtige getan hat. Bergamo hat entschieden, Lodi nicht zu kopieren. Das zahlen heute Menschen mit dem Leben.

Richten Sie Ihr Verhalten nach dieser Frage: was muss ich machen, damit Menschen nicht sterben, weil ich den falschen Entscheid gefällt habe?

Seien Sie solidarisch, helfen Sie. Dafür haben wir die Plattform www.mishuttu.ch gegründet.

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