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School@home

Die Kinder dürfen endlich wieder in die Schule. Mit seiner Forderung, die Kinder zuhause zu behalten, wenn immer möglich selber zu betreuen, beruflich weiter zu arbeiten, wenn immer möglich im home office, hat der Staat sehr viel von den Eltern verlangt.

Dank der ICT-Strategie war Huttwil für Fernunterricht gerüstet, zumindest für die grösseren Schüler. Ein Streambook und ein paar Softwaren machen aber noch keinen guten Fernunterricht aus. Die Schule Huttwil hat zwar eine ICT-Strategie aber kein Fernunterricht-Konzept. Drei Kinder zuhause haben einiges offengelegt, wie und ob die Lehrer vorbereitet waren. An der Höheren Fachschule Luzern setzten wir Microsoft Teams auch schon vor Corona ein und dennoch war es nicht das gleiche, über Teams Unterricht zu geben. Wir haben für den Video-Teil nach ein paar Wochen auf eine andere Software gewechselt, aber eines ist so oder so klar: Abends Studenten über Video zu unterrichten, die mehrheitlich schon den ganzen Tag im home office in den Bildschirm geschaut haben, ist ganz schön herausfordernd.

Schule ist halt nicht einfach Stoff büffeln, Schule ist auch und vielleicht vor allem Interaktion. Der bewusste Gang zur Schule, die räumliche Veränderung schafft Voraussetzungen, damit die Grenzen zwischen Privat und Schule sich nicht auflösen.

Ich arbeite seit Jahrzehnten im home office, früher beispielsweise als Verkaufsleiter, heute ist mein Büro zu hause, sozusagen nicht home office sondern office@home. Wenn ein geübter homeofficler wie ich an seine Grenzen stösst, obwohl die Kinder und ich je ein eigener Raum für diese Heimarbeit hatten, wie es denen ergangen, die diese Möglichkeiten und diese Erfahrung nicht haben?

Die Lehre aus diesen paar Wochen ist klar: NIE WIEDER! Die Schule muss sich viel besser auf Fernunterricht vorbereiten. Die Lehrer schulen und die Schüler besser führen. Sprich ein Konzept haben. Ein Konzept, nicht zwei, drei, vier, fünf.

Noch einmal darf man das Ganze den Eltern nicht zumuten.

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