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Huttwil ruft Helvetia

Wo bleiben die Frauen? Unter Parteipräsidenten und -präsidentinnen in Huttwil dominierte in den letzten Wochen ein Thema: alle haben Mühe, Frauen zu finden, die bereit wären für den Gemeinderat zu kandidieren.

Sogar die SP, die Frauenpartei schlechthin, ist besorgt. Sie schreibt in einem Inserat "Frauenkandidaturen dringend gewünscht!".  Kann es wirklich sein, dass meine Frau vorerst die letzte Gemeinderätin Huttwils sein wird?

Vor zwei Jahren gründeten alliance F und Operation Libero die Kampagne "Helvetia ruft!" mit dem Ziel, eine paritätische Vertretung der Geschlechter in der Politik zu erreichen. Da kann ich nur sagen "Hallo Helvetia? Komm nach Huttwil, hilf uns, denn (fast) alle Frauen, die wir fragen, wollen nicht in die Politik".

Überhaupt nicht nachtragend, dass die Frauenwahl ihn aus dem Nationalrat bugsiert hat, gibt sich SP-Präsident Adrian Wüthrich zuversichtlich, dass die SP eine Kandidatin haben wird.

"Da sitz ich nun ich armer Tor und bin so klug wie zuvor", kann ich nur Goethe zitieren. 1993 verzichtete Francis Matthey und lehnte seine Wahl in den Bundesrat ab, damit eine Frau gewählt wird. Kann es sein, dass wir dreissig Jahre später noch nicht weiter sind?

Frauen meldet Euch! Dass es in Huttwil keine Frauen gibt, die in der Politik mitwirken wollen, kann ich mir nicht vorstellen. Wenn wir Männer also diese Frauen nicht erkannt haben und deshalb nicht angefragt haben, nehmt uns das bitte nicht übel. Meldet Euch. Huttwil braucht Euch!

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