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Verbinden oder trennen?

Zur Zeit ist die Überquerung der Bahnhofstrasse oder der Marktgasse recht einfach. Als die Fussgängerstreifen im Rahmen der Sanierung der Ortsdurchfahrt verschwanden, hiess es schon bald, zu Stosszeiten kommen ein Fussgänger nicht mehr von einer Strassenseite auf die andere. Die Umleitung des Verkehrs wegen den Bauarbeiten hat dies für ein paar Wochen geändert.

Wochenlang stand den Huttwilerinnen und Huttwiler eine Fläche zur Verfügung, die sie zu Fuss oder mit dem Fahrrad nutzen konnten. Eine Fläche für die Menschen, die hier wohnen. Eine Fläche, die Begegnungen ermöglichte. Erinnerungen an die Mitwirkung Brunnenplatz wurden bei mir wach. Die Resultate waren eindeutig: es gibt zwei Lager: Einerseits die Kunden der Detailhändler, häufig Auswärtige und eher über 45 Jahre alt; anderseits die jüngere Bevölkerung Huttwils, welche Raum und Gastronomie in Huttwil schätzen und nutzen will und auch nicht auf ein Auto angewiesen ist.

Wir haben nun beides mit der Ortsdurchfahrt erlebt. Was wollen wir nun verbinden: die Detailhändler mit ihren auswärtigen Kunden oder die Huttwiler untereinander? Meine Meinung ist klar: ein Ortskern ist für die Bewohner des Ortes. Einfach umzusetzen ist das aber nicht, denn Huttwil wurde von Anfang im Tal gebaut, nicht so wie die Dörfer im Emmental auf ihren Terrassen. Im Emmental blieb imTal genug Platz für eine Strasse, die die Dörfer nicht in zwei Teile trennte. Im Rahmen der Erarbeitung des Alterleitbildes der Subregion Oberaargau Süd zeigte sich, dass Huttwil für eine weitere Bevölkerungsgruppe attraktiv ist und noch attraktiver wäre, wenn man sich zu Fuss sicher bewegen könnte: die Senioren.

Im Herbst wählen die Huttwilerinnen und Huttwiler einen neuen Gemeinderat. Hoffentlich mit einer Mehrheit, die mehr will als nur Parkplätze erhalten.

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