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Mahnfinger

Die Schweiz hat sich verändert und einige politische Kreise scheinen das noch nicht erkannt zu haben. Sie will keine Angstpolitik die ausgrenzt. Sie will keine Thatcher-Politik für eine knappe  Mehrheit wie die Kinderabzug-Vorlage. Dass dies kein Nein zu einer fairen Familienpolitik ist, zeigt das deutliche Ja zum Vaterschaftsurlaub. Die Schweiz will auch nicht zu Themen Stellung nehmen, mit denen die Mehrheit nichts zu tun hat (Jagdgesetz) oder Laien anstelle von Fachleuten entscheiden sollen (Kampfflugzeuge). Man kann nicht in der Corona-Krise für vieles kein Geld haben wollen, Freischaffende fallen lassen, Mitinhaber von KMUs schlecht behandeln, Organisationen für systemrelevant erklären, ihnen Auflagen machen und die Kosten, die man auslöst, nicht tragen wollen, und dann die Unterstützung für eine teure Investition erwarten. Die eine Hälfte vertraute dem Staat und stimmte Ja und die andere strafte ihn mit einem Nein ab. Der letzte Wahlsonntag ist eine Warnung.

Diese Warnung müssen auch die 15 Kandidierenden für den Gemeinderat ernst nehmen. Die Huttwilerinnen und Huttwiler haben mehrheitlich anders gestimmt als die Gesamtschweiz. Sie stehen an einem anderen Ort als viele Schweizerinnen und Schweizer. Es genügt beispielsweise nicht, an der Gemeindeversammlung auf Anfrage zu sagen, man habe dem Kanton einen Brief geschrieben und keine Antwort erhalten, wenn der Unmut über die Verkehrssituation so gross ist. Auch Huttwil verändert sich und im Wandel nimmt man die Menschen entweder mit oder macht sie zum Gegner. Wie die Geschichte um die Schulschliessung Gassen zeigt, kann die Stimmung in einer Gemeinde sehr angespannt werden und nachhaltigen Schaden anrichten. Politik macht man mit den Menschen.

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