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Virtuelle Gemeinde

Die Gemeinde Huttwil bietet eine Dienstleistung an, die ich schätze: Informations-eMails zur Gemeinde. Designmässig haben die Mails zwar extrem viel Verbesserungspotential, aber es ist eine zeitgemässe Art zu informieren.

Ich verfolge auch, was die kleine süditalienische Gemeinde Guardia Perticara als besonders wichtige Informationen verbreitet. Sie verwendet dafür Facebook. Interessant ist, wie die Prioritätensetzungen anders sind. Schaut man sich die Homepages an, dann geht es um ähnliche Themen:  In Huttwil wird die Hohlenstrasse saniert, in Guardia Perticara wird die Strasse Armando Diaz in Stand gesetzt. Ganz anders bei den Themen, die besonders hervorgehoben werden. Beide haben in den letzten Wochen Informationen verschickt, die mit Corona zu tun haben. In Huttwil war es die Urnenabstimmung anstelle der Gemeindeversammlung und die Anpassung der Öffnungszeiten der Gemeinde, damit Homeofficeeinsätze besser geplant werden können. In Guardia Perticara war es einerseits das Verbot die Grabsteine an Allerseelen zu berühren und anderseits, dass alle Einwohner negativ getestet wurden, die an Allerheiligen in Kontakt mit einer Studentin waren, die bei ihrer Rückkehr am Studienplatz positiv getestet wurde. Wie auf den Bildern des Facebookeintrags zu sehen ist, wurden die Abstriche im Gang der Gemeindeverwaltung genommen.

Virtuelle Kontakte ganz anders gelebt. Die eine Gemeinde überbrückt den Graben zwischen ihr und der Bevölkerung,  den sie selber mit ihren Massnahmen geschaffen hat. Die andere Gemeinde spricht über Kontakte zwischen den Menschen und ihre Folgen, verbreitet die Information, die sonst weitererzählt worden wäre.

Zwei Gemeindeverwaltungen, die eine mehr Verwaltung, die andere mehr Gemeinde. Zwei unterschiedliche Kulturen, zwei verschiedene Verständnisse, was eine Gemeinde ist.

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