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Chlorothalonil

"Trinkwasserqualität. Chorothalonil. Im Trinkwasser der Wasserversorgung von Huttwil (Grundwasser) werden die gesetzlichen Höchstwerte bei zwei Metaboliten überschritten." So beginnt eine Mitteilung der Gemeinde Huttwil vom 19. Februar. Choro-Was sagt mein Chemiker-Hirn. Chlorothalonil beruhigt die Mitteilung weiter unten. Mit dem kann ich hingegen was anfangen. Mein Chemiestudium ist zwar lange her, ich habe es im letzten Jahrtausend abgeschlossen, aber dass Substanzen, die mit Chloro anfangen, Chlor beinhalten, weiss ich noch.

Was mich mehr überrascht als der Tippfehler der Gemeinde, ist die Stille in den sozialen Medien. Kein Aufschrei, keine wütende Posts. Wo sind sie nun, die Corona-Aktivisten, die sonst so prompt behaupten, Schutzmasken würden die Gesundheit von 5. Klässler gefährden? Chlorothalonil ist nämlich so wenig harmlos, dass es in der Schweiz verboten ist.

Der Wirkstoff Chlorothalonil wurde seit den 1970er Jahren in grossen Mengen in der Landwirtschaft gegen Pilzbefall eingesetzt. Chlorothalonil steht im Verdacht, krebserregend zu sein. Deshalb ist die Anwendung dieses Wirkstoffs seit Anfang 2020 in der Schweiz verboten. Zur Überwachung wird zweimal im Jahr im Grundwasser nach Abbauprodukten gesucht. Wie die Mitteilung der Gemeinde Huttwil zeigt, verändern sich die Werte in Huttwil nicht.

Im Juni dürfen wir über die "Trinkwasser-Initiative" abstimmen. Da geht es um Fakten, um eine harte Realität. Vielleicht zu real für diejenigen, die lieber Gerüchte über die Gefahr von Schutzmasken verbreiten.

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