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Diskrepanz

Die Gemeinde Huttwil hat das COVID-19-Gesetz mit 51.7% abgelehnt. Das Gesetz ermöglicht ausserordentliche Wirtschaftshilfen und die Ablehnung Huttwils ist befremdend in mehrfacher Hinsicht. Huttwil bekommt vom kantonalen Lastenausgleich besonders viel Unterstützung, weil die Steuerkraft Huttwils unter den Schlechtesten des Kantons ist. Mit anderen Worten: die Huttwiler und Huttwilerinnen zahlen pro Kopf besonders wenig Steuern in Franken und die Huttwiler Unternehmen ebenso. Huttwil hat zudem überdurchschnittlich viel Sozialhilfebezüger. Trotzdem ist der Steuerfuss Huttwils im kantonalen Durchschnitt. Man kann also auch sagen, dass sich die Huttwiler einen durchschnittlichen Steuerfuss dank der Hilfe anderer leisten können.

Huttwil nimmt verhältnismässig wenig Unternehmenssteuern ein, ein Hinweis, dass die Gewinne der lokalen Unternehmen nicht hoch sind. Es braucht dementsprechend nicht viel, um sie ins Defizit schlittern zu lassen. Erst recht bei Branchen, die von der Pandemie besonders betroffen waren. Alleine die viele Gastronomiebetriebe in der Gemeinde haben von diesem Gesetz profitiert.

Eine grosse Diskrepanz herrscht also zwischen dem was Huttwil bekommt und was Huttwil zu geben bereit ist. Es soll mir keiner vorbeikommen, das sei nur eine Trotzreaktion zu den Massnahmen des Bundesrates gewesen. Kleinkinder trotzen, mündige Stimmberechtiegte tun das nicht.

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