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Hitze

Sie sitzen mit nacktem Oberkörper im Schatten eines Sonnenschirms in ihrem Garten und trinken ein kühles Bier. Die Hitze ist zurück und damit auch die Menschen, die den Umgang mit Hitze nicht gewohnt sind.

Die Medien sind voller Ratschläge, wie man sich verhalten soll, was ja sicher nicht schadet, aber eigentlich sollten wir nicht warten bis die Hitze da ist. Wir wissen inzwischen ja, dass Hitzetage zu unserem Sommern gehören, also könnten wir uns darauf vorbereiten. Wann wird Gesundheitskompetenz ein Fach in der Schule sein? Wann werden stadtplanerische Massnahmen automatisch so ergriffen, dass Hitzetage erträglich werden?

Huttwils geographische Lage ist ein Glücksfall, denn Huttwil riskiert wenig zur Hitzeinsel zu werden, es windet doch recht häufig. Heiss wird es im Städtchen trotzdem. Bäume und fliessendes Wasser kühlen Ortschaften ab, versiegelte Flächen heizen sie auf. Ein kleiner Spaziergang durchs Städtchen offenbart viel Potential. Offensichtlich ist das Potential bei den grossen Parkplätzen, grosse versiegelte Flächen, die Hitze speichern und über die Nacht wieder abgeben. Die Hitze in den parkierten Autos müssen Klimaanlagen wettmachen. Wenn schon Bäume nicht in Frage kommen, so gibt es weitere Lösungen. Was in südlichen Ländern schon lange verbreitet ist, würde für die Stromversorgung Huttwils nützlich sein und den Bedarf an Autokühlung senken, sogenannte Photovoltaik-Parkdächer.

Ob ein grosser Sonnenschirm und bunte Kübel mit Geranien schön sind, ist Geschmackssache, sie sind mit Sicherheit nicht die beste Lösung für ein angenehmes Mikroklima auf dem Brunnenplatz. Biodiversität sieht ohnehin anders aus.

Ich sitze in Bermudas und T-Shirt im Schatten meiner begrünten Pergola und geniesse ein Eistee, die Temperatur ist sehr angenehm, weil die Pflanzen durch ihre Wasserverdunstung den Ort abkühlen, obwohl er voll nach Süden ausgerichtet ist.

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