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Anschutz

Gestern habe ich im Schweizer Fernsehen ein fast vergessenes Wort gehört: Anschutz. Seit meiner Kindheit ist das für mich der Eggiwil Fuhrmann. Bereits Jeremias Gotthelf erzählte von dieser Sage, einem bösen Geist, der zuvorderst auf einer Flutwelle aus Bäumen, Geröll und Erde reitet. Wer diese Flutwelle schon gesehen hat, kann nachvollziehen wieso es einerseits diese Sage gibt und anderseits Schaulustige sich auf Brücken stellen, um die Ankunft der Flutwelle zu beobachten.

Da der Fuhrmann mehrere Stunden bis zur Einmündung in die Aare braucht, bleibt den Schaulustigen genügend Zeit, sich eine Brücke auszusuchen. Anders sieht es am Startort der Flutwelle aus. Fällt zu viel Wasser im Quellgebiet der Emme, so ist ihr Bachbett viel zu klein und das Wasser reisst Bäume, Felsbrocken und Erde mit sich. So auch geschehen 2007 als im Quellgebiet der Langeten über eine Stunde lang sintflutartig Regen fiel und Tod und Verwüstung brachte.

Rückhaltebecken schützen heute Huttwil, Rohrbach und alle Ortschaften talwärts. Letztes Jahr haben sie den Härtetest bestanden. Talaufwärts bleibt die Gefahr und wenig Zeit, um sich in Sicherheit zu bringen. Wie gestern im Kemmeriboden Bad.

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