«Eigentlich wollte ich bewusst Kunde einer regionalverankerten Bank sein und nicht einer Grossbank», dachten sich viele Schweizer als die UBS oder ihre Vorgänger in den 1990er Jahren regionale Banken übernahmen. Innert einem Jahrzehnt verschwanden über 200 Banken in der Schweiz.
Nun übernimmt die UBS also die andere verbleibende Grossbank der Schweiz. In der eindrücklichen Liste «Wurzeln der UBS» auf der Homepage der letzten Schweizer Grossbank wird die Credit Suisse eine unter Vielen sein. Damit übernimmt sie viele Kunden, die bewusst nicht oder nicht nur Kunde der UBS sein wollten.
Nach den leeren Räumlichkeiten der Afag AG übernimmt die Familie Grädel nun also auch das Hotel Kleinen Prinz in Huttwil. Dazu gehört auch der Saal für die Gemeindeversammlungen. In Zukunft werden die Stimmberechtigen in einem Saal über die Zukunft Huttwils entscheiden, dessen Mitbesitzer ein Gemeinderat ist. «Na und?» werden da einige entgegnen, «der Tourismusdirektor ist ja auch Gemeindepräsident!»
Den Aufschrei, die Credit Suisse und den Kleinen Prinz könne man nicht in den gleichen Topf werfen, kann ich an der Alpenstrasse hören, wo man Huttwil überblickt. JEIN kann ich da nur entgegnen. Ja, denn in beiden Fällen ist die Vorgeschichte so lang, dass sich viele Interessenten mit einer Übernahme befassen konnten und verzichteten. Nein, denn die Einwohnergemeinde Huttwil musste die Übernahme nicht mit Steuergeldern erzwingen.
Wenn sich viele abwenden, nicht engagieren, passiert genau das, was sich im Grossen in der Schweizer Bankenwelt und im Kleinen in Huttwil abspielt. Die wenigen Wiligen greifen zu.
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