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Multikulti

Der Schutzpatron der Schweiz Bruder Klaus ist auch der Schutzheilige der katholischen Pfarrei in Huttwil. Für diese Vielvölkergemeinschaft ist dies genauso ein Zeichen ihres Willens, sich zu integrieren, wie der Jodlerclub, den sie für die Gedenkfeier des Heiligen einlädt.

 

Durch die Zeremonie in der vollen Kirche führt ein süditalienischer Familienvater, verheiratet mit einer reformierten Bernerin. Er ist für vier Pfarreien im Oberaargau verantwortlich, weil der Kirchgemeinderat ganz bewusst dem Bistum Basel mitgeteilt hat: unser nächster Pastoralraumleiter soll kein geweihter Priester sein. Einen Migranten zu finden, der selbst die Integration im reformierten Kanton Bern geschafft hat, ist eine glückliche Fügung.

 

Kein Platz ist mehr frei beim anschliessenden gemeinsamen Mittagessen im Pfarreisaal. Gemeinsam ist das Schlüsselwort. Kein allmächtiger, alleswissender und allesbestimmender Priester, sondern eine Gemeinschaft, die Aufgaben, Kompetenzen und Verantwortung auf viele Schultern verteilt. Jede und Jeder leistet seinen Teil am Dienst an die Gemeinschaft, von der jüngsten Ministrantin bis zum alten Herrn mit Gehstock, dessen Sohn nicht von seiner Seite weicht.

 

Eine Insel mitten im Sturm, der über die katholische Kirche in der Schweiz fegt. Die Kollekte ist für migratio bestimmt. Eine Insel von Menschen gemacht, die nicht vergessen haben, dass sie selbst zugewandert oder Nachfahren von Zuwanderer sind, sei es aus den benachbarten Kantonen oder von weiter weg. Eine Gemeinschaft, die nicht vergessen hat, dass es um Menschen und den Umgang mit Menschen geht.

 

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