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An Tagen wie diesen

«Komm ich trag’ dich durch die Leute. Hab keine Angst ich gebe auf dich Acht.», singen die Toten Hosen. «An Tagen wie diesen, wünscht man sich Unendlichkeit. An Tagen wie diesen, haben wir noch ewig Zeit».

 

Letzten Sonntag erklang das Lied instrumental gespielt von den Kadetten Huttwil während eines gemeinsamen Gottesdienstes der Landeskirchen. Die Toten Hosen als Kirchenmusik? Auf den ersten Blick mag das erstaunen, aber wer den Text des Liedes kennt, wird weniger überrascht sein.

 

Eine volle Kirche, eine Gemeinschaft, ungeachtet der Unterschiede zwischen beiden Landeskirchen, die sich um ein Thema versammelt hat. Mitmenschen in Armut, Not und unwürdigen Verhältnissen. Hier und anderswo.

 

Die hitzige Debatte zur 13. AHV-Rente zeigt es auf: Armut nicht nur anderswo sondern auch hier. Armut und die Angst vor der Armut. Denn für die Mehrheit der Menschen in der Schweiz werden die finanziellen Mittel knapp. Was nützt ein hohes Bruttosozialprodukt, wenn der Einzelne sich nicht mehr in Sicherheit fühlt?

 

Deshalb haben die Kadetten auch nicht Geier Sturzflugs Bruttosozialprodukt gespielt («Ja, dann wird wieder in die Hände gespuckt. Wir steigern das Bruttosozialprodukt»).

 

Aufeinander Acht geben, war der Grundtenor. Sehen und Handeln. In der Krise erkennt man, ob eine Gemeinschaft noch funktioniert.

 

Sonntag war so ein Tag an dem man sich die Unendlichkeit wünscht.

 

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