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Und die Alten?

Bei der Schliessung des Spitals 2008 löste die SRO AG viel Unmut aus, weil die Schliessung für die Bevölkerung und für die Behörden wie aus dem Nichts kam. 2024 stellt sich die SRO AG zusammen mit der dahlia oberaargau ag kommunikativ nicht besser an. «Wir sind mit vollendeten Tatsachen konfrontiert worden», teilte der Gemeindepräsident den Medien mit.

 

In die Jahre gekommen sei das Gebäude, nicht zeitgemäss, nicht rentabel zu betreiben. Stimmt alles, die Frage ist nur wieso. Ein Unternehmer hätte seine Liegenschaft so gepflegt, dass er die Existenz seines Unternehmens sichert. Hier wurde genutzt bis es nicht mehr rentiert.

 

Dass es um Menschen geht, die ihren Lebensabend hier verbringen wollen oder müssen, gerät in den Hintergrund. Dass diese Menschen nicht in Wiedlisbach oder Herzogenbuchsee sterben wollen, scheint kein Thema zu sein.

 

Eigentlich möchte die überwiegende Mehrheit der Menschen zuhause sterben, aber sehr häufig ist das nicht möglich. Angebote wie beispielsweise Wohnungen im oder in der Nähe vom Altersheim bieten so viel Autonomie an wie nur möglich, je zentraler gelegen, umso besser.

 

Zur Schliessung des Schulhauses in Gassen hatte ich 2020 geschrieben: «Eine Schulschliessung ist eine Botschaft an die Menschen: wir glauben nicht an die Entwicklung dieses Standortes.»

 

Die dahlia oberaargau ag bot Mehrbettzimmer an der Peripherie von Huttwil an, zu entfernt von Ortskern und öffentlichem Verkehr. In Eriswils Leimatt ist die Anbindung ans Leben besser.

 

Die dahlia oberaargau ag fegt es aus dem Markt, weil sie an den Bedürfnissen vorbei die Kuh möglichst lange melken wollte. Nun müssen rund 30 Menschen schauen, wo sie sterben werden.

 

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