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Treni

Italiens schnellster Zug, die Frecciarossa, hält in Potenzas Hauptbahnhof, teilweise kann man bis Mailand sitzen bleiben. Auf der gegenüberliegenden Seite des Bahnhofplatzes liegt der Bahnhof der Regionalbahn Ferrovie Appulo Lucane. Die Eisenbahnwelt ist in der Basilikata zweigeteilt und so nahe wie in Potenza kommen sich diese Welten sonst nie.

 

Für die staatliche Trenitalia ist Materas Bahnhof im Basentotal, vierzig Kilometer von der Ortschaft entfernt. Dort hält die Frecciarossa auch. An sich wäre ausserhalb der Stadt ein Bahnhof gebaut worden als Matera zur Kulturhauptstadt 2019 gewählt wurde, nur wurden die Gleise nie gelegt. Seither steht ein leeres Gebäude ohne Anschluss an die Aussenwelt. In Wirklichkeit hat Matera einen Bahnhof, mitten in der Stadt, Matera Centrale ist der Bahnhof der Ferrovie Appulo Lucane. Dieser verbindet Matera mit Bari, die Regionalbahn wirbt neuerdings damit, dass die Reise nur eine Stunde und 25 Minuten dauert.

 

Trenitalia hat den Bahnhof Ferrandina-Pomarico-Miglionico in Ferrandina Scalo -Matera umbenannt. In ihrem Onlineportal schlägt sie allerdings vor, in Salerno auf einen FreciaLink Bus direkt in die Stadt Matera umzusteigen.

 

1928 bis 1972 gab es eine Bahnlinie zwischen Matera Centrale und Ferrandina-Pomarico-Miglionico, sie führte ab 1932 sogar bis Montalbano Jonico im Agri-Tal. Dort endete die Strecke, ohne sich mit einer anderen Bahnlinie der Trenitalia zu verbinden, die nur sechs Kilometer entfernt durch Scanzano Jonico führt. Auf dieser Trenitalia-Strecke Taranto-Reggio di Calabria fahren heute noch zwei (2!) Personenzüge.

 

Die Eisenbahnwelt ist in der Basilikata zweigeteilt. Die Welt der Trenitalia verbindet mit der Aussenwelt. Die Welt der Regionalbahn Ferrovie Appulo Lucane verbindet das Binnenland mit Potenza und Bari (Apulien). Die Trenitalia fährt selten und setzt mehrheitlich modernes, schnelles Material ein. Die Regionalbahn setzt zwei- und dreiteilige diesel-elektrische, schmalspurige Triebzüge der Stadler Rail ein, die sonst nur auf Sardinien zu sehen sind.

 

Trotz aller Unterschiede haben beide Welten eines gemeinsam: wer in der Basilikata Zug fahren will, muss Zeit haben.

 

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