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schöpferische Zerstörung

Die Pandemie mache vieles kaputt, so jedenfalls der Grundtenor, wenn ich die Presse lese oder meine Zeit auf den sozialen Medien vertreibe. Ich sehe das nicht so dramatisch, für mich ist das eine schöpferische Zerstörung, die Chance Neues zu gestalten. Nicht disruptiv, sondern eben als schöpferischer Akt.

Schaue ich mich in Huttwil herum, sehe ich diese schöperische Zerstörung jedoch nicht. Es entsteht Neues, ja, aber nicht wegen der Pandemie, eher trotz der Pandemie: das neue Hohlenquartier, die neue COOP-Überbauung deren Name ich mir nie merken kann, das sanierte Schwimmbad, der Spielplatz Ribimatte usw.

Ich sehe nichts entstehen, dass ich der Pandemie zuschreiben würde, und habe langsam die Befürchtung, dass auch nichts kommen wird. Einerseits weil die vielen Begleitmassnahmen, die Unternehmen irgendwie knapp über Wasser halten, anderseits weil Huttwil irgendwie das Talent hat, an Entwicklungen vorbeizugehen. Wie heisst es doch so schön? "Wenn man bis zum Hals in der Scheisse steckt, sollte man den Kopf nicht hängen lassen!"

Es ist die schlimmste aller Situationen, wenn sich sogar in Krisen nichts ändert. Wenn nicht in Krisen Neues entsteht, dann entsteht es nie. Deshalb sind Regula, Michael, Irène, Reto, Isabelle und Hannes ausgewandert. Ich habe in meiner Kolumne "Weil Ihr unsere Zukunft klaut" gewettert, vorausgesagt, dass ein langweiliger Schulhausplatz, Jugendliche dazu verleitet, Blödsinn zu machen. In der Zwischenzeit hat Huttwil ein Gewaltproblem und was macht der Gemeinderat? Er verabschiedet eine Verordnung zum Fonds Weihnachtsbeleuchtung.

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