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Gli aragonesi

Nach dem Ende der Stauferfamilie als Herrscherin des Heiligen Römischen Reiches lehnte sich Sizilien gegen den Entscheid des Papstes auf, die Anjou mit dem Königreich beider Sizilien zu belehnen. Weil Peter von Aragon eine Enkelin des Stauferkönigs Friedrich II geheiratet hatte, wurde er als natürliche Nachfolger und König gesehen. 1282 liess er sich zum König von Sizilien krönen, während das Festland unter Herrschaft der Anjou blieb. 1443 eroberten die Aragonier das Festland und vereinten das alte Königsreich wieder. Ende des 16. Jahrhunderts verlagerte sich zunehmend der Handel vom Mittelmeer in den Atlantik, wozu auch die Kriege in Italien beitrugen.

 

Über die Familie Aragonien kam das vereinte Königreich über Karl V und Philipp II zu den Habsburgern als Könige von Aragonien und Kastilien. Als die spanische Habsburgerlinie ausstarb, erhielten nach dem Spanischen Erbfolgekrieg die Bourbonen die Krone, welche noch heute den spanischen König stellen.

 

Was also mit einer Familie anfing, die Familie Aragon, entwickelte sich zu Süditalien als Spielball der europäischen Grossmächte und Herrscherfamilien, die sich um die Krone Aragoniens und die anderen Kronen der Familie Aragon stritten.

 

Nach dem Wiener Kongress wurden die beiden Königreiche zwar wieder zum Königreich beider Sizilien vereint, aber dieses verschwand 1861 bei der Bildung des Königreichs Italien.

 

Unter der spanischen Herrschaft blühten die Latifundien auf, der Grossgrundbesitz, den schon die alten Römer kannten und der auch in Spanien und Portugal verbreitet war. Latifundien produzierten primär regional bedeutendes Landwirtschaftsgut: Getreide, Oliven und Öl, Wein oder Vieh. Diese Wirtschaftsform wird als einer der Hauptgründe für die dualistische Wirtschaftsstruktur Italiens gesehen. Während in Nord- und Mittelitalien der Handel und die Industrie blühten, zementierte die rentenkapitalistische Wirtschaftsweise der Aragonier und ihrer Erben alte Strukturen.

 

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